Freude an Zahlen – aber auch an Menschen

17.04.25

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Mathias Rechsteiner, Stiftungsrat von Palliaviva

Die Strategie von Palliaviva liegt unter anderem in den Händen von Mathias Rechsteiner. Er ist Mitglied des sechsköpfigen Stiftungsrates. Der promovierte Volkswirtschaftler ist weit herumgekommen, als Student bis nach China.

Sein Büro macht den Eindruck, dass er ein eher nüchterner Mensch sein könnte. Abgesehen von seiner Jacke, die an einer Garderobe hängt, ist auf den ersten Blick nichts Persönliches zu entdecken – kein Familienfoto, kein gebastelter Briefbeschwerer. Dabei blickt der 42-jährige Mathias Rechsteiner auf einen abwechslungsreichen beruflichen Werdegang und hat eine Familie. Er lebt in Dübendorf, ist verheiratet und Vater von zwei Kindern im Kindergarten- und Schulalter.

Anfang Mai wird er als Chief Financial Officer am Kantonsspital Baselland beginnen. In den letzten Jahren war er als CFO im Spital Affoltern für die Finanzen verantwortlich. Das ist keine einfache Aufgabe, die ihm jedoch liegt. Für Zahlen interessierte er sich nämlich schon, als er ein Physikstudium an der ETH begann. Er scheiterte. «Ich bestand die Prüfungen nicht», erzählt er unumwunden. Also studierte er Volkswirtschaft, vom Bachelor bis zum Masterabschluss. Auch hier spielen Mathematik und Statistik eine zentrale Rolle.

Bevor er 2021 ins Spital Affoltern wechselte, war Mathias Rechsteiner Leiter Betriebswirtschaft am Kantonsspital Winterthur und davor in der Unternehmensentwicklung tätig. Dass es ihn überhaupt in die Gesundheitsbranche verschlagen hatte, war ein Zufall.

Wichtige Sinnhaftigkeit

Mathias Rechsteiner wuchs auf einem Bauernhof im Zürcher Oberland auf. Er schloss eine Bürolehre im Strassenbau ab und absolvierte später die Erwachsenenmatur, um studieren zu können. Bei der Aushebung für die RS wurde er als tauglich eingestuft, entschied sich dann aber für den Zivildienst. «Mich interessierte ein Dienst mit sozialem Aspekt», sagt er rückblickend. Im Spital Männedorf lernte er die ganze Vielseitigkeit eines Klinikbetriebs kennen. Er arbeitete am Empfang, in der Patientenaufnahme und liess sich nach vier Monaten fest anstellen. «Das Spital kam mir vor wie eine Stadt», erklärt er. «Alle arbeiten Hand in Hand, und alles, was man tut, ist sinnvoll.»

Genau diese Sinnhaftigkeit interessiert ihn auch als Stiftungsrat bei Palliaviva. Sein aktueller Arbeitgeber, das Spital Affoltern, ist ein wichtiger Partner von Palliaviva. Mit dem dortigen Kompetenzzentrum für Palliative Care in der Villa Sonnenberg arbeitet das Palliaviva-Team eng zusammen.

«Zum Glück hatte ich bisher noch keinen privaten Bezug zur Palliative Care», betont Mathias Rechsteiner. «Aber es ist mir ein Anliegen, Menschen zu unterstützen, die Hilfe benötigen.» Darum engagiert er sich gerne auch ehrenamtlich für die Stiftung Palliaviva und sagt: «Ich gebe gern etwas zurück. Ich wurde persönlich immer gefördert, und dafür bin ich dankbar.»

Aufreibender Alltag in Shanghai

Es war jedoch nicht nur die Förderung durch andere, die ihm half, weiterzukommen. Mathias Rechsteiner zeigte auch den Mut, neue Erfahrungen zu sammeln, wobei ihm seine Leidenschaft für Reisen zugutekam. Indien, Nepal, Malaysia und Singapur hat er schon besucht, und in China verbrachte er sogar ein halbes Jahr. 2010 flog er als Austauschstudent nach Shanghai. An einer renommierten Universität konnte er den Alltag der chinesischen Elite hautnah miterleben. Das vermittelte Wissen über Ökonomie beurteilt er als sehr praxisnah, und er konnte als Student viel dazulernen. Besonders das internationale Umfeld mit zahlreichen Austauschstudierenden an der Uni beeindruckte ihn.

Den Alltag in der chinesischen Grossstadt empfand er jedoch zunehmend als anstrengend. «Es kam vor, dass Leute in meinem Einkaufswagen herumwühlten», erzählt er. «Das war nicht übergriffig gemeint, sie wollten einfach wissen, was ein Ausländer einkauft.» Er habe China als sehr sicheres Land wahrgenommen, räumt er ein. Doch die alltäglichen Eindrücke seien für einen Fremden wie ihn sehr intensiv gewesen. «In einer Stadt wie Shanghai ist es ständig sehr laut. Wenn es regnet, knallt einem ständig ein Schirm an den Kopf, weil so viele Menschen unterwegs sind.»

Mathias Rechsteiner in seinem Austauschjahr in China.

Sein aktuelles Lebensmodell beschreibt Mathias Rechsteiner als «old school»: Seine Frau ist Vollzeit für die Familie da, er selbst trägt die Verantwortung für den Haupterwerb. Doch in einem Punkt ist er ganz und gar nicht «alte Schule». Mathias Rechsteiner arbeitet in einem 95-Prozent-Pensum und zieht die verbleibenden 5 Prozent als Ferien ein, um mehr Zeit mit der Frau und den Kindern verbringen zu können. «Wir sind immer mit unseren Kindern gereist, selbst als sie noch klein waren», sagt er. Seine Neugier auf andere Menschen und andere Lebensweisen gibt er den Kindern mit auf den Weg. Ob sie sein Flair für Zahlen geerbt haben, wird sich zeigen.

Mathias Rechsteiner in seinem Austauschjahr in China.

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