Kurzinterview: «Ich schätze die Arbeit mit Menschen»

07.06.25

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Stefanie Senn gehört zum «Winterthurer» Team Rot.

Ein nächtlicher Notfalleinsatz ist Stefanie Senn vom Team Rot von Palliaviva besonders in Erinnerung geblieben. Sie arbeitet vor allem im Raum Winterthur.

Wo und wie lebst Du?

Ich lebe in Winterthur Hegi in einem Reihenhaus zusammen mit meinem Ehemann und meinen zwei Töchtern, die 13 und 16 Jahre alt sind. Wir lieben es, gemeinsam oder einzeln mit den unterschiedlichsten Materialien zu arbeiten. Gerade bauen wir zusammen unseren Landrover-Defender um.

Wie bist Du zur Palliative Care gekommen?

Nachdem ich mein Diplom als Pflegefachfrau HF in der Hand hatte, durfte ich auf einer Radio-Onkologie mit Palliativbetten arbeiten. Es hat mir dort sehr gut gefallen; ich blieb viereinhalb Jahre, bis meine erste Tochter zur Welt kam. Nach dem Mutterschutz begann ich dann bei einer palliativen Spitex zu arbeiten.

Was schätzt Du am meisten an Deiner täglichen Arbeit?

Ich schätze es sehr, dass ich mit Menschen arbeiten darf und ich mit meinem Fachwissen dazu beitragen kann, dass Symptome gelindert und manchmal auch Spitaleintritte vermieden werden können.

Was war Dein bisher speziellster Einsatz?

Das war ein nächtlicher Einsatz bei einem mir bereits gut bekannten, bis dahin noch selbständigen älteren Herrn. Sein Zustand hatte sich an diesem Abend akut verschlechtert, er litt unter Atemnot. Als ich bei ihm und seiner Frau eintraf, war schnell klar, dass er sterben würde. Ich spritzte ihm Notfallmedikamente, doch leider wirkten diese nicht schnell genug. Zusammen mit seiner Frau machten wir eine Art gedanklichen Spaziergang. Seine Ehefrau stieg mit eigenen Erzählungen ein, und man sah dem Patienten schnell an, dass er weniger Angst hatte. Er konnte dann in den Armen seiner Ehefrau sterben.

Wie war das für Dich?

Für mich war dieses Erlebnis gleichzeitig schlimm und sehr schön, und so erging es auch der Ehefrau, wie sie mir im Trauergespräch erzählte. Das Geschehene zeigte mir, wie wichtig es ist, sich Zeit nehmen zu können und spontan auch andere, neue Wege auszuprobieren.

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