Dankbar für alles, was war

19.06.25

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Portrait von Frau B.

Dieses Aufnahme von Frau B. entstand im Herbst 2023 im Rahmen des Fotoprojektes von Palliaviva. (Fotos: Gaëtan Bally)

Frau B. pflegte ihren Mann mit Unterstützung von Palliaviva zu Hause, bis er starb. Ihr Mann litt an einem aggressiven Hirntumor. Bis zuletzt hatte das Paar einen liebevollen, vertrauten Umgang miteinander.

Die Diagnose erhielt Herr B. im Mai 2023. Nachdem es vorher schon Anzeichen dafür gab, dass etwas nicht stimmte, liess er ein MRI des Schädels machen. «Es sieht nicht gut aus», habe die Hausärztin anschliessend zu ihnen gesagt, erinnert sich Frau B. Bei einer weiteren Bildgebung bestätigte sich der Verdacht leider.

«Es sah aus wie weisse Wölkchen», sagt Frau B. rückblickend. «Der Arzt, der uns empfing, drehte den Bildschirm auf dem Tisch so, dass wir ihn auch sehen konnten. Der Tumor lag vorne am Gehirn.» Der Arzt erklärte, der Krebs sei aufgrund der Lage inoperabel; viel Zeit bleibe nicht.

Im Herbst 2023 verbrachte Herr B. zwei Wochen in der «Villa», dem Kompetenzzentrum für Palliative Care des Spitals Affoltern. Der Aufenthalt war angebracht, weil die Schmerzmedikamente angepasst werden mussten und Frau B. eine Entlastung vom Alltag zu Hause brauchte. Dort wurde sie bei der Betreuung ihres Mannes von der Spitex und Palliaviva unterstützt.

Rückblickend sagt sie über die Zeit, in der ihr Mann in Affoltern war: «Ich vermisste meinen Mann sehr. Ich war jeden Tag in Affoltern.» Während diesen zwei Wochen in der «Villa» liess sich das Ehepaar für das Fotoprojekt von Palliaviva fotografieren. Das Projekt hat zum Ziel, die Öffentlichkeit mit authentischen Fotos aus der Palliative Care zu sensibilisieren. «Inzwischen kann ich die Fotos hin und wieder anschauen», sagt sie. «Manchmal machen sie mich immer noch sehr traurig.»

Nach der Diagnose hatte Herr B. noch ein paar gute Monate. Seine Frau sagt: «Er blieb immer liebevoll, und er war ein geduldiger, dankbarer Patient.» Im Dezember 2023 verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Herr B. zusehends. Er hatte grosse Mühe mit dem Gehen, war inkontinent und schliesslich bettlägerig. An einem Mittwoch im Dezember sagte Herr B. zu seiner Schwägerin, die zu Besuch gekommen war, er werde jetzt dann sterben. Zwei Tage später schlief er für immer ein.

Frau B. sagt heute: «Ohne Palliaviva hätte ich meinen Mann nicht bis zuletzt zu Hause haben können. Die Notfallbox mit den Medikamenten, die entsprechenden Instruktionen und die Notfallnummer gaben mir viel Sicherheit.» Sie erzählt, auch ihr Mann habe sich immer auf die Besuche des Palliaviva-Teams gefreut – meist war es Livia de Toffol, die bei den beiden vorbeischaute.

Die Erinnerung an ihren Mann stimmt sie traurig, erfüllt sie aber auch mit Demut. Sie sagt:  «Ich bin dankbar für alles, was wir zusammen hatten. Wir hatten das Glück, dass wir vor seinem Tod alles miteinander bereden konnten.»

Frau B. und ihr Mann.

Als Herr B.  zwei Wochen in der Palliativstation des Spitals Affoltern verbrachte, besuchte ihn seine Frau jeden Tag.

 

 

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